Das
Mäuseparadies
In einem alten Haus
am Hafen wohnte im obersten Stockwerk der Opa Schulte. Alle anderen Leute
waren schon ausgezogen, denn das Haus war alt und baufällig und sollte bald
abgerissen werden.
Aber dem Opa Schulte gefiel es dort
und er sagte: "hier bin ich geboren und hier bleibe ich auch. Mit gefällt
es in dem alten Haus".
Über seiner Wohnung war der Speicher
mit vielen alten Kisten und Gerümpel- und unzähligen Mäusen, die sich dort
sehr wohl fühlten. Sie sausten kreuz und quer durch den Speicher,
rutschten die Dachschrägen hinunter. Es war ein dauerndes Gequieke und Getobe.
Der Opa hörte es wohl, aber er freute sich drüber.
Als noch andere Leute im Haus wohnten,
hatte man Mausefallen aufgestellt und Katzen auf den Speicher gebracht - aber
die Mäuse waren schlau. Sie versteckten sich gut vor den Katzen und um
die Fallen machten sie einen weiten Bogen.
Dass der Opa ab und zu seinen Mäusen
etwas zum Fressen brachte, durfte niemand wissen! Aber den Mäusen gefiel das
natürlich besonders gut. Doch eines Tages wurde der Opa Schulte krank.
"So geht das nicht weiter"
sagte der Arzt" diese vielen Treppen sind zu anstrengend" und da sich
niemand um ihn kümmern konnte entschloss er sich, doch in das Altersheim zu
ziehen.
Ehe er auszog, ging er zu seinen Mäusen
auf den Speicher.
"Liebe Mäuse" sagte er,
"Morgen ziehe ich aus und dann wird das Haus bestimmt bald abgerissen.
Bringt euch in Sicherheit, am besten zieht ihr aufs Land, dort findet ihr
Unterkunft und genug zu fressen. Ich lasse die Haustür auf. Am besten macht ihr
euch in der Nacht auf den Weg, da sieht euch niemand und Autos fahren nur wenige
auf den Straßen."
Und so geschah es: Die Mäuse zogen
aufs Land, Viele Bauernhöfe und Ställe gab es dort und alle fanden Unterkunft
und genug zu fressen. Manchmal trafen sie sich mit den Landmäusen und erzählten
ihnen von ihrem Leben in der Stadt und von ihrem Mäuseparadies bei Opa Schulte.